Habt ihr schon Pläne für euren Herbst in Wien? Wenn ihr nicht immer nur die üblichen Plätze ansteuern wollt, schaut euch einfach mal nach verlassenen Orten um. Diese sind gar nicht so leicht zu finden, weshalb schon der Weg dorthin zur Herausforderung und zum Zeitvertreib wird. Es ist, als wärt ihr in einem stadtgroßen Escape Game gefangen, denn man muss viele Geheimnisse lüften und Rätsel lösen, um überhaupt zu den verlassenen Orten Wiens zu gelangen. 

 

1. Schloss Pottendorf

Südlich von Wien liegt das Schloss Pottendorf, das ursprünglich eine Wasserburg aus dem 12. Jahrhundert war und im 18. Jahrhundert zum Lustschloss umgebaut und erweitert wurde. Zuletzt wurde es nach Ende des zweiten Weltkriegs von den Sowjets genutzt, die das Schloss 1955 verließen. Seither interessiert sich keiner mehr für den Bau und es gibt keine Renovierungen mehr. Mittlerweile ist sogar das Dach eingestürzt, was den Verfall des einst prächtigen Gebäudes nur noch beschleunigt. Die Türme des Schlosses sind wahrscheinlich die letzten ihrer Art in ganz Österreich und auch im Innenraum gibt es einstige Schätze, die jetzt nur verrotten. Die vereinzelten Reste von Farben und Wandmalereien lassen ahnen, wie schön dieser verlassene Ort einst war. 

Trotz des jahrelangen Verfalls kann man bis heute die einst wunderschöne Pracht in Wiens verlassenen Orten, wie dem Schloss, erkennen.

2. Versteckter Bunker

Im Alberner Hafen steht ein Getreidesilo. Vielen ist dieses Gebäude bekannt, doch kaum einer weiß, dass sich im Fundament ein verlassener Ort verbirgt: ein Bunker. Seit 1939 sind diese Getreidespeicher in Betrieb und gemäß der damaligen Zeit haben die Architekten im Keller einen Luftschutzbunker eingerichtet. Heute befindet sich hinter der Luftschleuse nicht mehr viel. Ein paar alte Metallteile liegen herum und es gibt die Markierungen und Schriftzüge an den Wänden. Und natürlich riesige Spinnweben, in denen der Staub der letzten 70 Jahre hängt. 

3. Verlassenes Häuschen

Ebenfalls beim Alberner Hafen liegt ein weiterer verlassener Ort, ein kleines Häuschen. Der Dachstuhl ist ausgebrannt und seither hat sich hier niemand mehr so richtig blicken lassen. Der Eigentümer jedenfalls wird es nicht mehr reparieren. Alles im Inneren hat unter dem Brand gelitten, man kann sehen, dass es noch ein Bettgestell, einen Fernseher und ein paar andere Einrichtungsgegenstände gab. Die Kombination aus Brand und Verrotten gibt diesem verlassenen Ort ein besonders düsteres Image. 

4. Bujatti-Villa

Die letzte Villa des einstigen Industriellen Franz Bujatti war viele Jahre lang einfach leer. Irgendwann wurden Fenster eingeschlagen und der Verfall nahm seinen Lauf. Die Villa aus dem 19. Jahrhundert war kurz vor dem Abriss, als der Kunstverein Riot Interesse am Gebäude zeigte. Heute kann man zu Veranstaltungen die Villa besuchen, anstatt nur Blicke über de Zaun zu werfen. Die Fenster sind neu (Lärmschutz), aber innen ist sehr vieles unverändert, denn der Kulturverein suchte genau den Charme des verlassenen Ortes als Kulisse für Veranstaltungen, Fotoshootings und mehr. Schaut einfach beim nächsten Event vorbei und erkundet dieses einstige Juwel, das nun einen ganz besonderen Charakter hat. 

Wenn der Beton verwittert: An Wiens verlassenen Orten nagt der Zahn der Zeit.

5. Alte Schmiede

Im Grünen Prater, dem Waldstück oberhalb Wiens, steckt ein Kleinod, das nur schwer zu finden ist. Dieser verlassene Ort Wiens ist eine ehemalige Schmiede. Über die Geschichte ist nicht viel bekannt, man kann aber anhand der Werkzeuge und Einrichtung noch klar erkennen, dass es einmal eine Schmiede war. Überall wuchern schon Pflanzen und im Innenraum liegt viel Papier und Pflanzenmaterial herum. So manche Graffitikünstler haben sich an den Wänden verewigt, doch das Gebäude ist trotzdem in noch relativ gutem Zustand. Die Schmiede ist ein verlassener Ort voller Geheimnisse. Wer hat hier gearbeitet? Warum wurde das Gebäude in idyllischer Lage einfach verlassen? Keiner weiß es… 

Wenn euch nach mehr Rätseln und Geheimnissen zumute ist, schaut doch einfach mal bei Exit the Room Wien vorbei und versucht, die Escape Games zu knacken. Die sind gar nicht so einfach, wie es anfangs aussieht. Genau wie bei der Suche nach verlassenen Orten in Wien kommt ihr nicht beim ersten Hinweis ans Ziel. Es braucht Ausdauer, Spaß, Kombinierfähigkeiten und ein tolles Team, um ans Ziel zu gelangen.